Nach 20 Jahren ein neuer Chorleiter

Eine Ära geht beim Kirchenchor der Pfarrei St. Sebastian in Waldershof zu Ende. Der Mitterteicher Hubertus Krämer (rechtes Bild), seit 1989 Leiter des Chores, dafür wurde er im Januar dieses Jahres eigens während der Patroziniumsmesse von Stadtpfarrer Johannes Wolff geehrt, hört aus familiären Gründen auf. Seine Frau erwartet in einigen Monaten ihr zweites Kind.

Sein Nachfolger steht bereits fest: Es ist Werner Stehbach (Bild unten), Studiendirektor und Musiklehrer am Otto-Hahn-Gymnasium in Marktredwitz. Der gebürtige Waldershofer ist ausgebildeter Kirchenmusiker und spielt seit 2006 regelmäßig die Orgel in der Pfarrkirche.

Hubertus Krämer sammelte seine ersten Erfahrungen in der Chorleitung 1979 bis 1983 in Steinmühle, danach war er vier Jahre in Mitterteich tätig. Er hat nie Musik studiert. Er ist ein Autodidakt, hatte aber durch die Mitwirkung im Kammerchor der Kreismusikschule mit dem damaligen leiter Maximilian Schnurrer über zwölf Jahre hinweg einen hervorragenden Lehrer.

Der Waldershofer Chor machte im Jahr 1988 eine schwere Krise durch, niemand rechnete damit, dass der Chor weiter besteht. Über mehrere Monate hinweg wurde erfolglos ein Chorleiter gesucht. Über den damaligen Chorleiter des Mitterteicher Kirchenchores, Dr. Oswald Krämer, der zu dieser Zeit bei Norbert Düchtel in Regensburg Orgelunterricht nahm, kamen die Kontakte zu Hubertus Krämer zustande. Denn Düchtel war zudem Sachverständiger für den Orgelneubau in der Alten Kirche in Waldershof.

Krämer war bei seinem ersten Besuch von der Größe der Neuen Pfarrkirche in Waldershof sofort fasziniert. Er bezeichnete diese sogar als "Kathedrale". Ebenso beeindruckt war er von Anfang an von der besonders feierlichen Art der Gestaltung der Gottesdienste, und dies nicht nur an den Festtagen.

Für Hubertus Krämer war die Leitung dieses Chores eine besondere Herausforderung, zumal der Chor bereits ein sehr umfangreiches Repertoire vorweisen konnte. Geprobt wurde wöchentlich, außer in den Sommerferien. Wurde zunächst alle 14 Tage bei den Gottesdiensten gesungen, so hat es sich mittlerweile auf alle drei bis vier Wochen eingependelt. Dazu kommen natürlich noch alle kirchlichen Feste. Aber auch Maiandachten, Adventfeiern, Hochzeiten und Beerdigungen werden gesanglich umrahmt.

Das Repertoire des Waldershofer Chores umfasst rund 35 Messen, 204 geistliche und 20 weltliche Chorsätze. 90 Prozent davon wurden komplett neu einstudiert. Der Chor, den künftig Werner Stehbach leitet, besteht aus sieben Sopran-, neun Altstimmen, vier Tenören und zwei Bässen.

Text und Bilder: Konrad Rosner