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"Am Vorabend des dritten Advent wollen wir den Leuten die Weihnacht
in die Herzen bringen", sagte Volksschauspieler Gerhart Lippert zu Beginn der
Alpenländischen Weihnacht im vollbesetzten Saal des Josefsheimes.
Gerhart Lippert - vollkommen ohne Starallüren - unterhielt sich am
Haupteingang des Josefsheimes mit den Besuchern. In Tiroler Mundart plauderte er völlig
ungezwungen mit den Gästen des Abends. Man merkte im Gespräch schnell, da ist einer, der
steht voll hinter dieser Brauchtums-Weihnacht.
Lippert hat in Mitterteich schon viele Freunde gefunden; er war erst heuer im Sommer hier.
Seine wohl besten Freunde sind die "Mitterteicher Nachtwächter". Ihnen ist es auch zu
verdanken, dass Gerhart Lippert in die Region kam. Am Freitag gastierte er in Friedenfels
mit der Alpenländischen Weihnacht, am Samstag dann im Josefsheim und zum Abschluss am
Sonntag im oberfränkischen Wunsiedel. Zwischendurch machte er am Samstagnachmittag im
Seniorenheim "Mutter Teresa" Station, was ihm ebenfalls sehr viel Freude machte, wie er
unserer Zeitung im Gespräch verriet.
Claudia Prommersberger hieß im Josefsheim die vielen Besucher willkommen. Die
Vorweihnachtszeit erhebe den Anspruch, eine "staade Zeit" zu sein, so Prommersberger. Der
Abend solle dazu beitragen, dass die Besucher sich auf einer Insel fühlen, wo sie Ruhe
finden. Ihr Dank galt den "Mitterteicher Nachtwächtern", die diesen Abend möglich machten.
Sie dankte auch dem Arbeitskreis Heimatpflege für die gewährte Unterstützung.
Fest der Liebe
Nach dem Einmarsch der teilnehmenden Musikgruppen trat Gerhart Lippert ans Mikrofon. Er
wolle Anstöße zum Nachdenken geben, in einer hektischen und lauten Welt, die nur noch von
Technik, Macht und Geld beherrscht sei. "Ich will den Menschen zeigen, dass Weihnachten
noch immer ein Fest der Liebe, ein Fest der Familie, das Fest der Geburt Jesu ist". Vor
allem aber wolle er die Phantasie der Kinder anregen, "auch deshalb mache ich weiter,
obwohl ich schon längst in Pension sein könnte". Die Besucher forderte er abschließend auf,
nicht Beifall zu spenden, sondern zu "luusen".
Hirtenrufhorn
Der knapp dreistündige Abend begann mit Heinz Dumler, der sein Hirtenrufhorn erklingen
ließ. Seit 1997 spielt Dumler mit diesem Unikat. Die "Wildenberg-Saitenmusik" glänzte mit
ihrer beruhigenden Musik. Die Gruppe ist nach einem Stadtgebiet der oberfränkischen
Kreisstadt Wunsiedel benannt. Roland Markhof (Zither), Edith Dumler (Hackbrett), Karl Mayer
(Gitarre) und Robert Eckert (Bassgeige) erfreuten mit vorweihnachtlicher Musik.
Einmal mehr überzeugten die "Mitterteicher Nachtwächter" als herausragendes
Gesangsensemble. Leiter Hubertus Krämer, Hans Possehn, Reinhard Rögner und Albert
Prommersberger sangen sich mit ihren Liedern in die Herzen der Besucher.
Star des Abends war natürlich Gerhart Lippert - mal besinnlich, mal heiter, präsentierte er
seine Geschichten. Dankbarer Beifall des Publikums belohnte am Ende alle
Mitwirkenden.
Fotos: Werner Männer, Caroline Possehn, Josef Rosner
Text: Josef Rosner
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